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Ehrenamtlicher Biotoppflege-Einsatz zum Entfernen der Vegetation auf Vogelinseln © SPA_IT
Wirkungsvolle Biotop-Pflegearbeiten von ehrenamtlich arbeitenden Frauen und Männern für bodenbrütende Vogelarten bei heissen mediterranen Temperaturen
Wir danken den regionalen Strukturen der italienischen gemeinnützigen Organisationen «Legambiente Sikelion – Ispica» und «Libera - Coordinamento Ragusa», für deren Empfehlung und Koordination eines für den Artenschutz bodenbrütender Vogelarten immens wichtigen und wertvollen Biotoppflege-Einsatzes auf den im Jahr 2023 von unserer Schwesterstiftung aus Deutschland neu angelegten Inseln in unserer gemeinsamen aktuell trockengefallenen Lagune Pantano Longarini.
Während in der Schweiz Wetterstationen und Medien eine hochsommerliche Hitze von bis zu + 35° C im Schatten als gefährlich und ziemlich unerträglich einordnen, arbeiteten 26 Frauen und Männer aus ganz Italien ehrenamtlich bei + 40 °C in der prallen Sonne engagiert und mit sehr viel Motivation in der schweisstreibenden Biotoppflege zum Wohle bodenbrütender Vogelarten wie Zwergseeschwalbe, Flussregenpfeifer, Seeregenpfeifer und Triel.
Ziel der Biotoppflegearbeiten war die systematische Entfernung der dicht aufgewachsenen Bodenvegetation auf den im Jahr 2023 neu angelegten Vogelinseln. Insbesondere die in Kolonien am Boden brütenden Vogelarten bevorzugen weitgehend vegetationsfreie Sand- und Kiesflächen, die ihnen eine freie Sicht um die Bodennest-Umgebung bieten und damit eine rechtzeitige Reaktion auf potenzielle Fressfeinde ermöglicht, auch die Färbung ihrer Eier garantiert eine perfekte Tarnung auf vegetationsfreien Flächen.
Unter der fachkundigen Anleitung unserer sizilianischen Bird Guards (Vogelwächter) benötigten die «Ehrenamtler» trotz Gluthitze nur knapp drei Stunden, um die wichtigsten fünf Vogelinseln weitestgehend von Vegetation zu befreien. Als Ergebnis wurden nahezu 15 m³ Pflanzenmaterial entfernt, das wir binnen zwölf Stunden trockneten und nun als Mulch-Material für unsere neu gepflanzten Oliven- und Johannisbrotbäume am Uferhang der Lagune Pantano Cuba nutzen.
Ehrenamtlicher Biotoppflege-Einsatz auf Vogelinseln in der Lagune Pantano Longarini © SPA_IT
Endergebnis des Entfernens der Vegetation auf einer der Vogelinseln in der Lagune © SPA_IT
Ende Juli 2024 - ausgetrocknete Lagune Pantano Longarini © SPA_IT
Das sporadische sommerliche Austrocken der Lagunen Pantani Cuba & Longarini ist kein neues Phänomen, neu ist aber der bis zu 6 Wochen frühere Zeitpunkt …
Für die Rosaflamingo-Brutkolonie mit nahezu 500 Küken hatte der Wasserstand in der Lagune Pantano Longarini gerade noch zur sicheren Jungenaufzucht gereicht, aktuell ist aber für die jungen Rosaflamingos nur noch und sehr wenig Nahrung in den nun allmählich austrocknenden renaturierten Kanälen zu finden. Die Lagune Pantano Longarini ist inzwischen komplett - und die Lagune Pantano Cuba nahezu - ausgetrocknet.
Als wir im Jahr 2013 begonnen hatten, unsere Schwesterstiftung aus Deutschland bei den Grundstückskäufen im italienischen (Sizilien) Feuchtgebietskomplex Pantani Cuba & Longarini zu unterstützen, waren wir in der Folgezeit sehr irritiert, das sporadische Austrocknen der beiden Lagunen erleben zu müssen. Heute wissen wir, dass dieses Austrocknen für die Lagunen und Feuchtwiesen und für die zukünftige Wasserqualität sehr entscheidend ist.
Andernfalls wäre dieser Feuchtgebietskomplex wegen der über Monate hinweg extrem hohen Konzentration von tausenden Wasservögeln und deren Ausscheidungen des Öfteren mit Vogelgrippe-Ausbrüchen konfrontiert. In der Gluthitze der prallen Sonne und dem entsprechend heissen ausgetrockneten Schlamm der Lagunenböden aber sterben Bakterien und Keime ab.
Das Austrocknen der sich im Winterhalbjahr wieder mit Regenwasser füllenden Lagunen gehört zur Dynamik dieses Feuchtgebietskomplexes, die dieses Jahr aber schwer gestört ist. Sizilianer berichten von einer ähnlich schwerwiegenden Trockenperiode vor ca. 25 Jahren!
So bleibt der Zugvogelwelt und uns nur die Hoffnung auf baldige ergiebige Niederschläge, damit unser Pantani-Schutzgebiet für den herbstlichen Vogelzug für zigtausende hier Rast und Nahrung suchende und auch überwinternde Zugvögel wieder der ungestörte nahrungsreiche Rastplatz wird, zu dem wir dieses Feuchtgebiet bisher wieder gemacht haben und in Zukunft auch noch weiterentwickeln werden.
Junge Rosaflamingos in austrocknendem Pantano Longarini-Kanal © SPA_IT
Austrocknende Kanäle & ausgetrocknete Lagune Pantano Longarini (Bildhintergrund) © SPA_IT
Weissstorch sucht nach Nahrung auf Brandfläche © SPA_CH
Während der Frühling und der Sommer bis Mitte Juli in der Schweiz sehr nass waren, ist das Klima in Südeuropa ein ganz anderes. In Sizilien hat es seit so vielen Monaten nicht geregnet, dass sich die Einheimischen kaum mehr daran erinnern können, wann sie zum letzten Mal ergiebigen Regen erlebt haben. Zwar sind trockene Sommer in dieser Region nicht ungewöhnlich, aber aktuell fehlt der Regen des letzten Winters und des diesjährigen Frühlings komplett. Diese Situation wird durch die Hitze (täglich über 40° C) noch verschlimmert.
Dieser Dürre trotzt zum Glück unser Geloi Feuchtgebiet. Dies aber nur dank der in den letzten Jahren durch Spendenunterstützung aus der Schweiz durchgeführten Massnahmen zur Revitalisierung des Feuchtgebiets und der Pflege- und Schutzarbeiten unserer Bird Guards vor Ort. Die Wasserzonen in Geloi sind zwar nun auch fast komplett ausgetrocknet, jedoch die von uns gepflanzten, in dieser Region typischen Bäume und Sträucher sind noch sehr vital und speichern Feuchtigkeit, spenden Schatten und entfalten so einen kühlenden Effekt. Das zieht Insekten und Vögel magisch an.
Die im Frühjahr gepflanzten heimischen Bäume und Sträucher werden aktuell per Tropfensystem möglichst sparsam und effektiv einmal pro Woche bewässert.
So bietet das Geloi Feuchtgebiet zahlreichen Wildtieren in dieser «Hitzeschlacht» wichtigen Überlebensraum, den es hier sonst nicht geben würde.
Das umliegende Gebiet, wo fast ausschliesslich intensive Landwirtschaft betrieben wird und die Böden sehr schädigend tief gepflügt werden und grosse Schafherden auf illegal besetztem Land gehalten werden, gleicht zurzeit einer staubtrockenen Wüste. Man sieht dort deutlich den Unterschied zu unseren Landwirtschaftsflächen in Geloi, welche von unseren Ökobauern extensiv und nicht industriell bewirtschaftet werden. Diese liefern zwar kontinuierlich geringeren Ertrag, was aber nach unserer Ansicht die schlauere Lösung ist, während dieser Tage die «Intensiv-Bauern» nämlich ihre Felder aufgeben müssen und teilweise sogar anzünden.
Die umliegenden Brände halten unsere Vogelschützer auf Trab. Wir können nicht tatenlos zuschauen und uns in die Sommerferien verabschieden, wenn unser Geloi-Naturparadies von vernichtenden Flammen bedroht wird und beschützen die vielen dort lebenden Arten. Die Brände sind derzeit die aller grösste Bedrohung und die Löscharbeiten verbrauchen die sehr knappen Wasserressourcen. Die Brände werden fast immer absichtlich von rücksichtslosen Menschen gelegt und können ohne sofortiges Eingreifen in Kombination mit dem heissen Scirocco Wind aus der Sahara kommend in kurzer Zeit hektarweise Lebensraum zerstören und zahlreiche Tiere vertreiben oder gar töten. Unsere Bird Guards werden von Freiwilligen unterstützt und verfügen über eine professionelle Ausbildung und Ausrüstung, die das Reservat schon mehrmals vor der Zerstörung bewahrt hat. Den Einsatz, den diese tapferen Menschen für unsere bedrohte Natur leisten, ist jedoch sehr anspruchsvoll und kräftezehrend: Sie arbeiten Tag und Nacht, in gefährlichen Situationen und bei extrem hohen Temperaturen!
Erfreulicherweise zeigen die von unseren Bird Guards durchgeführten Brandpräventionsmassnahmen ihre Wirkung. Beispielsweise verhindern die 6 Meter breit angelegten Brandschutzstreifen, dass das Feuer auf unser Geloi-Schutzgebiet überspringt.
Hier können sie ein Video eines gestoppten Flächenbrands kurz vor Geloi anschauen
Geloi umgeben von Trockenheit und verbrannten Berghängen © SPA_CH
Bodenbrütendes Trielpaar nutzt den Schutz in Geloi © SPA_CH
Ehrenamtlerin hält Ausschau nach Fischadlern © Nos Oiseaux / SPA_CH
Nachdem den tapferen Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtlern beim 1. Fischadler-Morgen am 2. Juni im Dauer- und Starkregen fast Schwimmflossen wuchsen, verlief der 2. Beobachtungseinsatz am 23. Juni deutlich niederschlagsärmer und dafür umso reicher an Fischadler-Beobachtungen.
Am Sonntagmorgen um 5.00 Uhr standen 51 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Feldstecher und Fernrohr an ausgewählten Orten bereit, um neuste Erkenntnisse über die Wiederansiedlung des Fischadlers in der Schweiz zu sammeln. Leider wurde diese tolle Vogelart in der Schweiz von jagenden Menschen ausgerottet, diesen grossen Schaden an unserer Biodiversität will die Biologin Wendy Strahm nun wieder mit viel Engagement, Fachwissen und freiwilligen Helferinnen und Helfern reparieren und hat seit 2015 gesamthaft 62 Fischadler in der Schweiz ausgewildert.
So konnte ein Beobachtungs-Team bereits um 5.30 Uhr Arthur mit der Ringnummer F12 mit einem gefangenen Fisch in seinen Krallen und laut rufend über dem Bielersee entdecken. Er verspeiste sein Frühstück recht zügig und begab sich umgehend an die Arbeit. Der nun schon mit 6 Jahren recht erfahrene Fischadler kehrt seit Erreichen der Geschlechtsreife jährlich aus seinem afrikanischen Überwinterungsgebiet an den Bielersee zurück. Dass er nun ein weiteres Nest baut, deutet darauf hin, dass ihm dieses Gebiet zusagt und er doch sehr gerne weibliche Gesellschaft hätte. Die ist logischerweise dringend notwendig, wenn es Jungadler in der Schweiz geben soll. Das ist jedenfalls das Ziel des Projektes, die Auswilderungen waren nur die «Starthilfe», den Rest soll die Natur machen.
Eine weitere Beobachtung, etwa zur selben Uhrzeit, machte ein anderes Team am Neuenburgersee, wo ein weiterer Fischadler versuchte, sich einen Fisch zu fangen. Bei diesem Fischadler handelte es sich sehr wahrscheinlich um Olympe mit der Ringnummer F28. Schlussendlich wurde noch ein drittes Exemplar im Naturschutzgebiet Fanel entdeckt und es wird spekuliert, ob der im Coronajahr 2020 geschlüpfte Racine (F29) hinter dieser Sichtung steckt.
Man kann zusammenfassend festhalten, dass es ein ergiebiger Morgen war und gestützt auf die Bruterfolge der «Schweizer-Fischadler» in den Nachbarländern Frankreich und Deutschland, bleibt die Vorfreude auf eine Brut in der Schweiz unverändert gross.
Dank der starken Beteiligung durch die Bevölkerung erfreut sich das Naturschutzprojekt an wachsender Beliebtheit und die Menschen dürfen viel über die Bedürfnisse und Lebensraumansprüche dieses eindrücklichen Adlers lernen, der in keiner Weise eine Bedrohung oder eine Nahrungskonkurrenz darstellt. Fischadler fangen sich am Tag etwa 3 bis 4 ca. 300 Gramm schwere Fische im spektakulären Sturzflug von der Wasseroberfläche. Aktuell zählen wir drei über den Sommer residente Fischadler und das Nahrungsangebot ist kein Thema, eher sind es störungsfreie Horstbäume. Darum werden die raren geeigneten Standorte von Nistplattformen nicht veröffentlicht, um Störungen durch rücksichtslose Menschen zu verhindern. Je mehr geeignete Nester durch die männlichen Individuen errichtet werden können, desto grösser die Wahrscheinlichkeit, dass ein durchziehendes Weibchen zum Bleiben und Verpaaren animiert wird.
Das Wiederansiedlungs-Projekt nahm unter der Leitung von Wendy Strahm bereits 2015 Fahrt auf. Dazu wurde die «Projektgruppe Fischadler» vom Westschweizer Vogelschutzverein «Nos Oiseaux» gegründet und wird seitdem mit der finanziellen und anpackenden Hilfe der Stiftung Pro Artenvielfalt fortgeführt.
Fischadler transportiert Nistmaterial © Nos Oiseaux / SPA_CH
Fischadler kreist über dem Bielersee © Nos Oiseaux / SPA_CH
Vogelschützer bewacht einen Adlerhorst © E. Sabbioni
3. Report vom Habichtsadler- und Lannerfalken-Greifvogelschutzcamp 2024
Im Mai wurde ein grosser Teil der Erkundungsarbeit geleistet und die Überwachung an den am stärksten gefährdeten Standorten weiter intensiviert. Zusätzlich zu den Freiwilligen haben die Vogelschützer vor Ort auch mehrere Fotofallen zur Überwachung der Nester aufgestellt.
Bis Mitte Mai wuchsen 52 junge Habichtsadler und mindestens 15 Lannerfalken-Küken in den kontrollierten Nestern heran. Es ist unseren Bird Guards gelungen, fast alle sizilianischen Habichtsadlerpaare und die meisten Lannerfalken in den ausgewählten Regionen lückenlos zu kontrollieren.
Die Lannerfalken sind sehr schwierig zu finden, zum einen brüten sie in Sizilien versteckt an unwegsamen Felsbändern niedriger Gebirgszüge, zum anderen sind sie mit nur knapp über 100 Brutpaaren in ganz Italien sehr selten. Italienische Institutionen wurden kontaktiert, damit konkrete Projekte zur Erhaltung dieser Falken, die zu den europaweit bestandsgefährdeten Greifvogelarten zählen, initiiert werden. Neben dem illegalen Handel und der Wilderei ist der Lebensraumverlust die grösste Gefahr für diese schönen Falken.
Zu unserer grossen Freude flogen kürzlich die ersten jungen Lannerfalken aus und auch die ersten Habichtsadlerjungen sind bereits flügge. Bei einigen Horsten geschah dies eine Woche früher als in den letzten Jahren. Spielen auch hier der Klimawandel und die damit verschobenen Peaks an Nahrungsverfügbarkeit bei der Jungenaufzucht eine Rolle?
Bisher sind 25 freiwillige Vogelschützer und Vogelschützerinnen beteiligt und es wurden bereits rund 300 Arbeitstage geleistet. Die Feldarbeit läuft noch einige Wochen weiter und danach geht es an die Auswertungen der reichlich gesammelten Daten, damit der Schutz dieser seltenen Greifvogelarten kontinuierlich verbessert werden kann.
Junger Habichtsadler im Horst © A. Scuderi
Vogelschützer montieren eine Fotofalle © G. Rannisi
Artenschutzturm mit Biotopfläche in Hardern © SPA_CH
Im Ortsteil Hardern in der Gemeinde Lyss im Kanton Bern haben wir am 6. Juni unseren sechsten Artenschutzturm für Gebäude bewohnende Tierarten feierlich eingeweiht.
Zu Beginn des Jahres wurde bereits mit dem Umbau- und den ökologischen Sanierungsarbeiten begonnen, damit nach gut drei Monaten Umbauphase der ehemalige Trafoturm rechtzeitig zum Frühjahr und der damit beginnenden Brutsaison unseren heimischen an Gebäuden brütenden Vogelarten mit seiner neuen Funktion bereitsteht.
Und der Plan ging auf! Nebst wichtigen Persönlichkeiten und Projektunterstützern vom lokalen Energiewerk, der Gemeinde, dem örtlichen Naturschutz-Verein und den fleissigen Handwerkern, konnten auch schon die ersten Stare und Haussperlinge beim Füttern ihrer Jungen und dem Eintragen von Nistmaterial angetroffen werden.
Die 25 geschützten Nistplätze für diverse Gebäudebrüter und die 2 Fledermausquartiere sowie Einschlupfmöglichkeiten durch Lüftungsziegel in den Dachstuhl bieten sichere Nischen, Höhlen und Ruheplätze für unsere tierischen Mitbewohner. Solche für Wildtiere überlebenswichtigen Gebäudestrukturen werden nicht selten bei Neubauten vergessen und das hat fatale Folgen für die Artenvielfalt in unseren Dörfern und Städten. Darum zeigen wir mit unseren Artenschutzgebäuden und Aufwertungen der umliegenden Vegetation gerne auf, wie man dieser «Vergesslichkeit» entgegenwirken kann.
Für die Mauersegler wurden 4 Holzkästen im Traufkasten eingebaut und am Dach wurden 8 Muldennester montiert, die hoffentlich schon bald von Mehlschwalben beansprucht werden. 4 Nischenbrüter-Nistkästen bieten Hausrotschwanz oder Bachstelze beste Brutbedingungen, 3 Kästen zur gezielten Förderung von Staren wurden eingebaut, 5 Universalniströhren bieten geschützte Brutmöglichkeiten für Spatzen und Meisenarten an, gelegentlich nutzt auch der Kleiber solche Höhlen an unseren Türmen. Ein weiterer Kasten eignet sich für die Schleiereule. Aktuell haben wir in einem Turm in der Nähe 5 junge Schleiereulen und wir hoffen, dass vielleicht eine dieser jungen Eulen die neue Behausung für sich entdeckt.
Da die ersten Vögel den Turm bereits angenommen haben, sind wir zuversichtlich, dass vielen weiteren Bruterfolgen entgegengeblickt werden darf!
Neben geeigneten Nistmöglichkeiten ist auch ein natürliches Umfeld wichtig, daher werten wir die Umgebung des Turms ebenfalls auf: Eine Sandlinse für im Boden nistende Wildbienenarten wurde angelegt, heimischen Wildblumen und Stauden gesetzt, ein Asthaufen mit Unterschlupfkammern wurde angelegt und ein Igel-Haus bietet einen geeigneten Platz für dieses tolle stachelige Säugetier an.
Die Stiftung Pro Artenvielfalt bedankt sich von ganzem Herzen bei den Förderinnen und Spendern für die engagierte Unterstützung des Artenschutzgebäude-Projekts, das einen Beitrag zur Sensibilisierung der Bevölkerung über die Fördermöglichkeiten der Artenvielfalt im Siedlungsraum leistet.
Ein grosser Dank geht an die wohlwollende Energie Seeland AG und die Gemeinde Lyss, den lokalen NVV, die Firma Rickli & Roth Bau AG, die Firma Thomi AG Holzbau, die Firma Dach + Wand Reusser GmbH, die Maler- und Gipsergenossenschaft Biel, die Firma Gatti AG, den Naturgärtner Daniel Mosimann, die Schreinerei der Stiftung Rüttihubelbad und alle involvierten Handwerker für die umweltschonende und fachkräftige Umbauausführung.
Ebenfalls danken wir der top motivierten Quartiertruppe, die einen feinen Apéro mit Kostbarkeiten aus der Region sponsorte und kurzfristig die Räumlichkeit im alten Schulhaus organisierte, als der Regen einsetzte.
Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten, die mit grossem Engagement, beratend oder anpackend, mitgeholfen haben. Gemeinsam leisten wir so einen wichtigen Artenschutz-Beitrag auf lokaler Ebene.
Ausgedienter Trafoturm (links) und umgebauter Artenschutzturm (rechts) © SPA_CH
Stare und Spatzen sind die Erstbewohner im neuen Turm © SPA_CH
Vermehrt nutzen unsere Vogelschützenden auch Body Cams im Einsatz © Komitee gegen den Vogelmord
2. Zypern-Frühjahrs-Vogelschutzcamp-Report
Erfreulicherweise herrscht dieses Frühjahr 2024 an der Vogelwilderer- und Vogeljäger-Front auf Zypern weiter relative Ruhe und Millionen Zugvögel konnten bisher nach ihrer Rast und Nahrungssuche auf Zypern zumindest von hier weitgehend unbeschadet ihren Weiterflug nach Mittel- und Nordeuropa fortsetzen.
Unsere Vogelschützerinnen und Vogelschützer blieben angesichts der geringen Vogelfangaktivitäten nicht untätig, sondern nutzten die Zeit, um sich systematisch um die zunehmend in Obstgärten und Obstbaumplantagen aufgebauten Bodennetze zu kümmern. Diese sollen insbesondere Schlangen aus den Grundstücken fernhalten!
Leider sind diese Bodennetze aber auch Todesfallen für Singvögel, Igel und andere kleinere Wildtiere. So befreiten unsere Vogelschützerinnen und Vogelschützer nicht nur Singvögel, sondern auch Igel aus den Bodennetzen und bauten mehrere Hundert Meter dieser Tod und Tier-Elend bringenden Bodennetze ab.
Bisherige Ergebnisse des Zypern-Frühjahrs-Vogelschutzcamps (26.03. – 17.04.2024)
Vogelwilderer
Ein Wendehals wird aus einem Bodennetz befreit © Komitee gegen den Vogelmord
Befreiung Mönchsgrasmücken-Weibchen von Leimrute © Komitee gegen den Vogelmord
Erster sichtbarer Habichtsadler-Nachwuchs 2024 © E. Sabbioni
2. Report vom Habichtsadler- und Lannerfalken-Greifvogelschutzcamp 2024
Jetzt Mitte April 2024 haben wir nach weiträumiger Suche knapp unter 60 besetzte Adlerhorste identifiziert und weiten unsere Schutzarbeiten entsprechend systematisch aus. Nahezu täglich erhalten wir nun in der provisorischen Adlerschutzcamp-Zentrale Meldungen zu Adler- und Lannerfalken-Nachwuchs in den überwachten Horsten.
Mit dem Aufwachsen der Adler-Jungen und wegen der schon jetzt recht hohen Temperaturen beginnen die Adler-Eltern bereits, für kurze Zeit zu zweit auf die Nahrungssuche zu gehen (fliegen). Dies kommt der besseren Futterversorgung der Jungadler zugute.
Auch das Schlüpfen der ersten Lannerfalken-Küken hat begonnen, aber die Anzahl der aktiv besetzten Falkenhorste ist erschreckend niedrig. Von den unseren Greifvogelschützerinnen und -Schützern bekannten – teils historischen – mehr als 100 Lannerfalken-Neststandorten scheinen nur 15 Horste von Brutpaaren belegt. Zuverlässiger werden wir das aber erst feststellen können, wenn die Jungadler und Jungfalken in den kommenden Wochen beginnen, sich in den Nestern aufzurichten.
Jagendes Habichtsadler-Brutpaar in Horstnähe © A. Micalizzi
Habichstadler-Brutpaar überfliegt Horstplatz © A. Micalizzi
Von Polizeibeamten an Vogel-Fangplatz konfiszierte Leimruten © Komitee gegen den Vogelmord
1. Zypern-Frühjahrs-Vogelschutzcamp-Report 2024
Wie von uns erhofft, herrscht auch dieses Frühjahr 2024 an der Vogelwilderer- und Vogeljäger-Front auf Zypern relative Ruhe und Millionen Zugvögel und auch wir beginnen allmählich, die Ernte unserer über 10 Jahre andauernden Vogelschutzcamp-Arbeit an Zyperns vorderster Vogelmord-Front einzufahren.
Die geringen Vogelwilderer-Aktivitäten machen es unseren Vogelschützenden nicht leicht, die noch aktiven Vogelwilderer inflagranti zu erwischen, da diese sich wegen der kostspieligen Gefahr des von unseren Vogelschützerinnen und Vogelschützern «Erwischtwerdens» nur kurz an ihren illegalen Fangplätzen aufhalten.
Und nichts ist für Vogelwilderer teurer als von den herbeigerufenen Polizeibeamten oder der Anti-Wilderei-Polizei am Tatort mitsamt aktiv aufgebauten Leimruten, Fangnetzen und Zugvogelopfern erwischt und angezeigt zu werden.
Während der erste erwischte Vogelfänger 32 aktiv aufgebaute Leimruten sein eigen nannte, aber die zuvor von den Leimruten heruntergerissenen Vogelopfer vor Eintreffen der Polizeibeamten unauffindbar verschwinden lassen konnte, gelang es unseren Vogelschützenden, einen zweiten Vogelwilderer beim Aufbau von 24 aktiven Leimruten zu filmen und anzuzeigen.
Beide Vogelwilderer waren uns bisher unbekannt, was sich nun aber sehr zu deren Leidwesen geändert hat. Die zu erwartenden Bussgeldbescheide in Höhe von jeweils bis zu 9’000 Euro werden dazu sicherlich eine zusätzliche nachhaltige Wirkung auslösen.
Bisherige Ergebnisse des Zypern-Frühjahrs-Vogelschutzcamps (26.03. – 09.04.2024)
Vogelwilderer
An Leimrute gefangenes Mönchsgasmücken-Weibchen © Komitee gegen den Vogelmord
Fängisch aufgebaute Vogelfang-Leimruten in Weissdorn © Komitee gegen den Vogelmord
Nisthilfe für Mauersegler, ein ausgesprochener Gebäudebrüter © Roth
Anfang Jahr wurde planmässig mit den Umbau- und Sanierungsarbeiten an unserem neuen Artenschutzturm in Hardern, Lyss, Kanton Bern begonnen. Pünktlich mit dem herannahenden Frühling wird der Turm für diverse Siedlungs- und Kulturland-Wildtiere bezugsbereit sein.
Das neue Artenschutzgebäude steht am Dorfrand, angrenzend an Landwirtschaftsflächen und ist somit für die Förderung von Siedlungs- und Kulturlandvögeln perfekt gelegen.
Insgesamt bietet unser 6. Artenschutzturm 25 geschützte Brut- und Nistplätze für diverse Vogelarten, 2 Quartiere für Fledermäuse plus weitere Einschlupfmöglichkeiten für diese flugfähigen Säugetiere im Dachstuhl an. Die Nistkästen, die aus Holzbeton oder Holz angefertigt wurden, sind direkt in das Mauerwerk der der Fassade integriert. Dadurch entsteht ein relativ konstantes Mikroklima während der Brutzeiten, es ist nie zu nass bei anhaltendem Regen oder zu heiss bei Hitzeperioden – idealer «Wohnkomfort» ist den tierischen Bewohnern garantiert. Standvögel wie Spatzen oder Meisen können die artgerechten Höhlen in der Fassade zusätzlich als Winterquartiere nutzen.
Neben dem Einbau von artgerechten Nistkästen und Bruthöhlen sind die Arbeiten auch im Inneren des Turms gut vorangekommen.
Ein Zwischenpodest aus Holz für die spätere Turmbetreuung und Wartung wurde errichtet. Alle Nistkästen sind somit vom Turminneren zur besseren Kontrolle und Reinigung zugänglich. Die Dachuntersicht im Inneren des Turms wurde entfernt, um Zugang zum Unterdach zu haben für die wichtige Fledermaus-Förderung. Dazu wurden einige Ziegel gegen Lüftungsziegel mit unterschiedlichen Öffnungen ausgetauscht, um Einschlupfmöglichkeiten für diverse Fledermausarten in das Turminnere zu schaffen.
In einer 2. Phase werden wir die Umgebung des Turms ebenfalls aufwerten. Für Wildbienen soll eine Nisthilfe an der Wand montiert werden, aber noch wichtiger wird eine neugeschaffene Sand- und Lehmstelle am Boden sein. Denn 80 % unserer Wildbienenarten nisten im Boden, daher ist es sehr wichtig, geeignete, lockere, offene Bodenstellen zu erstellen und zu fördern. Neben der Pflanzung heimischer Sträucher ist auch die Schaffung von Kleinstrukturen wie Steinlinse und Holzriegel geplant.
Gut zu wissen: Einzelne dieser Fördermassnahmen kann auch jeder Haus- und Grundbesitzer mit relativ wenig Aufwand, aber dafür mit grosser Wirkung selbst an seinem Haus und im Garten umsetzen.
Unser grosser Dank gilt den beteiligten Handwerkern aus der Region, die mit grossem Engagement mithelfen, eine neue Rettungsinsel für heimische Wildtierarten in Hardern zu schaffen und gleichzeitig den alten Trafoturm vor dem Verfall bewahren.
Wenn das Wetter weiter mitspielt, werden wir die Arbeiten am neuen Artenschutzgebäude direkt nach den Osterfeiertagen abschliessen. Wir freuen uns sehr, bald schon unseren 6. Turm für die vielerorts bedrohte Artenvielfalt einweihen zu können!
Lüftungsziegel bieten Fledermäusen Zugang ins Dachinnere © Reusser
Eingerüsteter Turm in Hardern © SPA_CH
Habichtsadler im Flug © S. Cacopardi
1. Adlerschutzcamp-Report Frühjahr 2024
Unsere Freunde der kleinen sizilianischen Adlerschutzorganisation «Gruppo Tutela Rapaci» sind auch in diesem Frühjahr im Einsatz, um selten gewordene Greifvogelarten zu schützen.
Nach wie vor gibt es profitgierige Adlerdiebe und zwielichtige Vogelfreunde, die auf dem Schwarzmarkt viel Geld für Adlerküken oder deren Eier auf den Tisch legen. Diese Art Geschäfte zu machen ist sozusagen «steuerfrei» und somit äusserst lukrativ. Um diesen illegalen Handlungen entgegenzuwirken und den Habichtsadler, der damals in ganz Italien nur noch auf Sizilien brütete, vor dem Aussterben zu bewahren, haben sich bereits vor mehr als zehn Jahren sizilianische Vogelschützer zusammengeschlossen. Seitdem finden jedes Jahr Greifvogelschutzcamps statt, um diese geschützte Adlerart und im selben Zuge die Bestandsentwicklung des Lannerfalken zu dokumentieren. Diese ebenfalls seltene Greifvogelart hat ähnliche Lebensraumansprüche und brütet auch häufig auf Felsbändern.
Durch Rund-um-die-Uhr-Beobachtung werden brutaktive Horste (Greifvogelnester) bewacht und somit geschützt. Die stetige Präsenz der Vogelschützer und Vogelschützerinnen erlaubt die erfolgreiche Brutaufzucht der Habichtsadler und Lannerfalken bis zum Ausfliegen und schreckt Kletterer ab, sich den Nestern zu nähern und sie zu plündern. Und auch dank versteckter Fotofallen im gesamten Gelände können Nesträuber frühzeitig identifiziert werden und verdächtige Fahrzeuge in den abgelegenen Regionen überprüft werden. Dazu wird das gesammelte Fotomaterial den Carabinieri übergeben und allfällige Strafverfolgungen und Razzien werden unternommen. Bei solchen Einsätzen werden nicht selten illegal gehaltene Vögel und gefälschte Beringungsdokumente sichergestellt.
Die erste Phase des Greifvogelschutzcamps beginnt alljährlich schon im Winter mit der Kontrolle der bekannten Brutplätze und der Erkundung nach neuen Nistplätzen und weiteren Brutpaaren, Habichtsadler sind keine Zugvögel und ganzjährig im Brutgebiet anzutreffen.
Die Identifizierung der Habichtsadlerstandorte ist nun weitestgehend abgeschlossen: 51 von Adlern besetzte Reviere konnten ausgemacht werden und einige weitere werden sicher im Laufe der Saison noch gefunden. Die ersten Jungadler sind schon geschlüpft und ab jetzt werden die Aktivitäten lückenlos überwacht. In den kritischen Phasen der Jungenaufzucht (beim Flügge werden und den ersten ungeschickten Flugversuchen) wurde uns für dieses Jahr die Unterstützung von Forstpolizisten zugesagt.
Jeder junge Habichtsadler oder Lannerfalke, der unbeschadet aufwächst und aus seinem Nest ausfliegt, kann bei Erreichung der Geschlechtsreife entscheidend dazu beitragen, den Fortbestand seiner Art zu sichern. Damit wir diese bedrohten Greifvogelarten wirksam schützen können, sind wir auf Spenden angewiesen.
Vogelschützer bewacht einen Adlerhorst © A. Scuderi
Lannerfalken auf Sitzwarten © A. Scuderi
Singdrossel wird von illegalem Fangnetz befreit © Komitee gegen den Vogelmord
Zypern: Der noch immer massenhaft praktizierte winterliche Drosselmord kostete bisher zigtausende dort überwinternde Singdrosseln ihr Leben
In den ersten 4 Einsatz-Wochen des Zypern Winter-Vogelschutzcamps 2024 wurden bereits 7 Vogelwilderer und 15 illegal agierende Vogeljäger erwischt und angezeigt. Die Anfang Januar überschaubaren illegalen Vogelfang- und Vogeljagdaktivitäten erhielten am 18. Januar einen nicht für möglich gehaltenen Aktivitäten-Schub, der durch einen schweren Sturm und starken Regen ausgelöst wurde.
Mit dem Sturm wurden zehntausende Singdrosseln auf ihrem Vogelzug zu den griechischen Inseln und der türkischen Küstenregion nach Zypern verfrachtet und lösten damit bei zypriotischen Vogelwilderern und Vogeljägern schon in der Nacht vom 18.01. auf den 19.01. 2024 einen wahren Adrenalinschub mit hektischen Drosseljagd-Aktivitäten aus.
Der Morgen des 19. Januar hörte sich an wie eine grossflächig angelegte Militärübung, denn an vielen Orten quer über die Insel war massives Gewehrfeuer zu hören! Damit war die Vogelschutzcamp-Zeit der überschaubaren Vogel-Wilderei und der illegalen Jagdaktivitäten endgültig vorbei und die Zugvogelschützenden mussten ihre Einsatzzeiten dramatisch ausweiten. Immerhin gelang es ihnen in den folgenden Tagen auch mit der erstaunlich guten Unterstützung durch Polizei und staatliche Wildhüter, 6 Vogelwilderer und 12 Vogeljäger zu erwischen und anzuzeigen.
Bemerkenswert waren die Entdeckung und Befreiung von 2 Ägyptischen Flughunden aus einem illegalen Fangnetz. Diese Spezies ist auf Zypern vom Aussterben bedroht, gibt es doch von dieser seltenen Säugetierart dort nur noch geschätzte 1’000 Exemplare.
Bisherige Ergebnisse des Zypern-Winter-Vogelschutzcamps (4 Wochen):
Illegale Vogelwilderei
Aus Fangnetz befreite vom Aussterben bedrohte Flughunde © Komitee gegen den Vogelmord
Illegal geschossene Singdrosseln © Komitee gegen den Vogelmord
Eingerüsteter Turm in Hardern © SPA_CH
In Hardern, in der Gemeinde Lyss (Kanton Bern), haben wir planmässig mit den Umbau- und Sanierungsarbeiten an unserem 6. Artenschutzturm für heimische Gebäudebrüter und weitere Wildtierarten im Siedlungsraum begonnen.
Der über 100 Jahre alte und nicht mehr in seiner ursprünglichen Nutzung befindliche Trafoturm steht ideal im Übergang zwischen Siedlungsgebiet und Kulturlandschaft, angrenzend an Grünland- und Ackerflächen. Somit können wir am Turm diverse Siedlungswildtiere wie Mauersegler und Mehlschwalbe, aber auch Kulturland-Bewohner wie die Schleiereule und den Feldsperling mit geschützten Brut- und Ruhenischen fördern.
Nicht nur heimische Brutvogelarten erhalten unsere Aufmerksamkeit bei den ökologisch wertvollen Fördermassnahmen an diesem vor dem Abriss und Verfall bewahrten Gebäude. Denn auch für die Fledermäuse wird unser neuer Artenschutzturm ein sicheres Spaltenquartier und Einschlupfmöglichkeiten unter dem Dach anbieten. Ebenfalls sollen seltene Wildbienenarten durch Anlegen geeigneter Nischen und Lehmstellen gefördert werden. In einem weiteren Schritt werden heimische und insektenfreundliche Pflanzen um den Turm herum gepflanzt und gesät.
Mit dem Umbau von ausgedienten Trafostationen in für Siedlungswildtiere attraktive Artenschutztürme wollen wir ein klares Zeichen gegen den anhaltenden Verlust an Brutplätzen und Schlupflöchern an unseren modernen Gebäuden setzen. In vielen Kantonen der Schweiz sind die Mehlschwalben beispielsweise komplett auf Kunstnester als Bruthilfen angewiesen, weil durch die anhaltende Flächenversiegelung und den durch die Intensivlandwirtschaft ausgelaugten Boden kein geeignetes lehmiges Material mehr für den Bau der halbkugelförmigen Nester gefunden wird.
Durch gut gemeinte, aber häufig leider falsch umgesetzten «Gebäudeoptimierungen», meist nur zur eigennützigen Geldersparnis beim Energieverbrauch, werden Nistplätze und Tagesverstecke für viele verschiedene Tierarten, die traditionell in unseren Städten und Wohngebieten ihre letzten Ersatzlebensräume gefunden haben, vernichtet. Die dadurch allerorts feststellbaren Bestandseinbrüche in den Populationen und der hinzukommende, durch Menschen verursachte Rückgang an Insekten als überlebenswichtige Nahrungsressource vieler Brutvogelarten, zwingt uns zum Handeln. Darum bauen wir entschlossen den 6. Artenschutzturm für mehr Biodiversität in der Schweiz!
Wir haben bereits jetzt mit den Umbauarbeiten dank dem Engagement der beteiligten Handwerker aus der Region beginnen können, damit wir zum Frühjahr diversen Höhlen- und Nischenbrütern geeignete Nistplätze anbieten können. Für den Umbau des gesamten Turms inklusive kostspieliger Instandsetzung des Dachstuhls und Einbau von Lüftungsziegeln, die den Fledermäusen Zugang ins Dach ermöglichen, werden gut 50'000 Franken benötigt und wir sind um jede Unterstützung von Herzen dankbar.
Mehlschwalbe beim Nestbau © FotoNatur
Mehlschwalbennisthilfe © SPA_CH
Mönchsgeier © A. Cortese
Mit dem erfolgreichen Abschluss eines weiteren Jahres blicken wir auf unsere Artenschutzprojekte zurück. Herausforderungen haben nicht gefehlt, es gab auch Rückschläge, doch am Ende haben wir viel für unsere Biodiversität erreicht und der Natur wichtigen Raum zurückgeschenkt. Und auch die Natur hat uns mit einem Geschenk bedacht, so erhielten wir am Weihnachtstag die erfreuliche Nachricht von unserem Projektmanager in Sizilien, dass ein Mönchsgeier sich im Geloi-Schutzgebiet aufhält.
Bathseba heisst der abenteuerlustige Geier, mit diesem Namen konnte der Mönchsgeier anhand seiner Ringmarkierung am rechten Bein identifiziert werden. Der junge Mönchsgeier ist in den Grand Causses, ein grosses Kalksteinplateau in Frankreich, geboren und wurde nach dem Ausfliegen erst einmal beobachtet. Diese erste Beobachtung fand am 2. Oktober 2023 an einer Futterstelle statt, die von der LPO (Ligue pour la protection des oiseaux) in Frankreich betreut wird. Die zweite Beobachtung, die am 10. Dezember im Geloi-Wetland im äussersten Süden Europas stattfand, hat daher etwas Aussergewöhnliches und markiert einen bedeutenden Moment für die ökologische Qualität unseres Geloi-Feuchtgebiets. Die Sichtung wurde vorerst geheim gehalten, um den noch unerfahrenen Junggeier vor rücksichtslosen Fotografen und Wilderern zu schützen und auch, um einen Eindruck zu seinem Gesundheitszustand zu gewinnen. Aufgrund starker Lebensraumfragmentierungen und -zerstörungen, werden solche Grossvögel immer wieder völlig erschöpft aufgefunden und müssen dann beispielsweise in unserer Wildvogel-Rettungsstation an der Strasse von Messina wieder aufgepäppelt werden.
Doch es zeigte sich, dass der französische Mönchsgeier Bathseba sich bester Gesundheit erfreut und sich entschloss zum Jahresende unser sicheres Geloi-Feuchtgebiet zu erkunden.
Mönchsgeier ernähren sich hauptsächlich von Aas und sind spezialisiert darauf, sich von den Überresten toter Tiere zu ernähren. Dies tun sie überwiegend am Boden und so sind sie leichte Beute für Wilderer oder auch Streunerhunde, nicht doch im Geloi-Schutzgebiet, welches eingezäunt und bewacht ist.
Diese majestätischen Vögel gehören mit einer Spannweite von bis zu 2.80 m und einem Gewicht von über 7.0 kg zu den grössten und schwersten Greifvögeln Europas. Wegen der Zerstörung und Fragmentierung geeigneter Lebensräume sowie dem Einsatz vergifteter Köder, illegalen Tötungen aus Aberglauben und dem Plündern von Nestern haben Mönchsgeier eine stetige Abnahme ihrer Population erfahren. Diese faszinierenden Tiere spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, Geier sind die Müllabfuhr im Vogelreich. Durch verschärfte EU-Richtlinien bei der Tierkadaverentsorgung in diversen Ländern, finden Mönchsgeier immer seltener geeignete Nahrung. Im Jahr 2020 wurde diese Geierart deshalb auf die Rote Liste der weltweit gefährdeten Arten der IUCN (International Union for Conservation of Nature) gesetzt und es wurden Förderprogramme ins Leben gerufen.
Dank des Engagements unserer Bird Guards in Sizilien in Zusammenarbeit mit einem lokalen und hilfsbereiten Schäfer, kann nebst Schutz des störungsempfindlichen Vogels auch zusätzliche artgerechte Nahrung angeboten werden. Seit dem 10. Dezember befindet sich der Junggeier in der Ebene von Gela und wird regelmässig in unserem Feuchtgebiet und näherer Umgebung beobachtet und zieht sogar naturinteressierte Menschen vom Festland an, die sich an Beobachtungen aus grosser und unproblematischer Distanz an dem Naturschauspiel erfreuen.
Mit dieser schönen und wichtigen Präsenz dieser Geierart in unserem Geloi-Schutzgebiet sehen wir dem neuen Jahr mit voller Zuversicht und Motivation entgegen!
Mönchsgeier im Flug © A. Cortese
Ausgedehnte Streuungswanderung von Bathseba © Google Earth
Festlicher Mauerläufer © N. Friedrich
Ein weiteres Jahr neigt sich dem Ende zu und regt dazu an, sich über bereits erreichte Erfolge zu freuen sowie zukünftige Herausforderungen anzunehmen.
Im schon zwölften Jahr seit Gründung unserer Artenschutz-Stiftung haben wir erneut bedeutende Fortschritte für unsere einzigartige Natur erzielt. Unser aufrichtiger Dank geht an alle unsere Unterstützerinnen und Förderer, ebenso wie an unsere engagierten Partner in den Artenschutzprojekten und an alle Beteiligten, die eine bedeutende Rolle in unserer wichtigen Tätigkeit als «Die Nothelfer für bedrohte Tierarten» in der Schweiz, in Deutschland, in Italien und in Zypern spielen.
In einer sich rapide wandelnden Welt bilden die treue Unterstützung unserer Spenderschaft und die zuverlässigen und vertrauensvollen Beziehungen mit unseren Partnern die Quelle der Hoffnung für unsere Artenvielfalt und ihre Lebensräume. Dafür danken wir von ganzem Herzen!
Mit zahlreichen Ideen und Plänen für unsere Arbeit im Artenschutz freuen wir uns darauf, auch im Jahr 2024 auf viel solidarische Unterstützung zählen zu dürfen.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Liebsten frohe Festtage und ein gesundes neues Jahr mit vielen glücklich machenden Naturmomenten.
Artenschutzturm Maihof © SPA_CH
Schwarzkehlchen auf Mariendistel © N. Friedrich
Mönchsgrasmücke gefangen auf einer Leimrute © Komitee gegen den Vogelmord
3. Zypern-Report: Die Arbeit der aktiven Vogelschützerinnen und Vogelschützern geht weiter – ein Spagat zwischen grossen Erfolgen und heiklen Momenten
Die erste Hälfte des Vogelschutzcamps ist vorbei und die freiwilligen Aktiven und unsere Freunde vom Komitee gegen den Vogelmord setzen die wichtige Arbeit in Zypern fort.
Nebst dem Befreien von illegal gefangenen Vögeln, sind unsere Vogelschutzaktiven auch diesen Herbst sehr beschäftigt, um die aktivsten Vogelfangplätze zu finden, die Vogelwilderer beim Fallenstellen oder Töten von geschützten Singvögeln zu filmen und bestens dokumentierte Zeugenaussagen bei der Polizei abzuliefern.
Bisher konnten bereits 43 Vogelwilderer und Vogeljäger inflagranti erwischt werden und ihre illegalen Aktivitäten mit beweiskräftigem Bildmaterial für wirksame Strafanzeigen untermauert werden.
Die Vorarbeit ab Auffinden eines Fangplatzes, die für eine aussichtsreiche Strafanzeige erforderlich ist, ist sehr anspruchsvoll und dauert normalerweise mindestens einen ganzen Tag. Zuerst braucht man einige Stunden in der Nacht, um eine aktive Fangstelle ungesehen zu erreichen, dann muss man sie mehrere Stunden lang unauffällig observieren, bis der Vogelwilderer eintrifft, um seine Fallen zu überprüfen. Danach folgt in der Regel die Konfrontation mit dem Fallensteller, die notwendig ist, um den Fallensteller davon abzuhalten, Vögel zu töten und Fallen einzusammeln und zu verstecken. Danach verbringen die Vogelschutzcamp-Aktiven meist einige Stunden damit, die Vögel zu retten, die Fallen einzusammeln und auf den Polizeistationen ihre Aussagen zu machen.
Innerhalb von drei Tagen wurden Ende Oktober sechs Einsätze erfolgreich abgeschlossen, bei denen «grosse» Vogelwilderer beim Vogelfang mit Leimruten auf frischer Tat ertappt wurden. Darunter wurde einer der schlimmsten Vogelwilderer erwischt, der über 255 Leimruten in einem Obstgarten ausgelegt hatte.
Weniger positiv sind die Nachrichten über die vielen verbalen und auch physischen Übergriffe, denen unsere Vogelschützer wieder ausgesetzt sind. Nach einigen besonders gewalttätigen Übergriffen musste sogar ein Vogelschützer wegen einer Platzwunde an seiner Lippe ärztlich behandelt werden und ein frustrierter Vogelwilderer hat die Windschutzscheibe eines unserer Einsatzautos mit einer Metallstange zerschlagen.
Unseren Vogelschutzcamp-Aktiven gelang es, die Szene zu dokumentieren und so wurden die meisten dieser gewalttätigen Vogelwilderer von der Polizei identifiziert und werden zusätzlich zu den Strafen wegen illegaler Vogelfangaktivitäten auch wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung vor Gericht gestellt.
Ergebnisse des Zypern-Herbst-Vogelschutzcamps (03.09. – 25.10.2023)
Vogelwilderer
Vogelschützer bauen illegale Fangnetzanlage ab © Komitee gegen den Vogelmord
Sogar ein Chamäleon wird von einer Leimrute befreit © Komitee gegen den Vogelmord
Von einer Leimrute befreite Waldohreule © Komitee gegen den Vogelmord
2. Zypern-Report: Wie von uns im Stillen befürchtet, holen die «Grossen» unter den zypriotischen Vogelwilderern jetzt im Herbst nach, was sie im Frühjahr unterlassen hatten: massiven Zugvogelfang mit Netzen und Leimruten
Während der ersten vier Vogelschutzcamp-Einsatzwochen des Komitees gegen den Vogelmord und unserer Stiftung auf Zypern wurden unsere Befürchtungen für die Herbst-Vogelzugzeit leider wahr. Illegal agierende Vogelwilderer und Vogeljäger auf Zypern kompensieren den stark reduzierten Vogelfang im Frühjahr dieses Jahres jetzt während des Herbst-Vogelzugs mit umfangreichen Zugvogelfang-Aktivitäten.
Wie angekündigt, konzentrieren sich unsere Vogelschutzaktiven auch diesen Herbst auf die aktivsten und rabiatesten Vogelwilderer und deren bisher aufgefundenen 37 Vogelfangplätze. Und unsere operative Strategie zeigt Wirkung und motivierende Erfolge! So konnten an diesen aktiven Vogelfangplätzen bisher schon 20 Vogelwilderer inflagranti erwischt und ihre Vogelfangaktivitäten für Strafanzeigen bestens dokumentiert werden. Das ist für die ersten vier Vogelschutzcamp-Einsatzwochen ein Strafanzeigen-Rekordergebnis!
Noch erfreulicher ist die Tatsache, dass unter den von unseren Vogelschutzaktiven erwischten Vogelwilderern mehrere waren, gegen die seit Jahren trotz wiederholter und gut dokumentierter Vogelfang-Beobachtungen keine Bussen verhängt wurden oder die wir nicht auf frischer Tat ertappen konnten.
So konnten wir den «Minenfeld-Vogelwilderer» bei seinen illegalen Machenschaften auf frischer Tat erwischen. Der Mann baute seit vielen Jahren unter Lebensgefahr, aber deshalb unbehelligt, seine verbotenen Fangnetze in einem offiziell als Minenfeld ausgeschilderten Gebiet auf. Damit ist jetzt Schluss, konnten unsere Aktiven den Wilderer mit seinen drei aufgebauten Fangnetzen und einer elektronischen Vogelstimmen-Lockanlage endlich bei seinem verbotenen Tun erwischen und anzeigen.
Besonders motivierend für unsere Vogelschützerinnen und Vogelschützer ist auch der Einsatzerfolg gegen zwei Vogelwilderer, die in der Bergregion oberhalb der Ortschaft Troulloi jahrelang Zugvogelfang mit verbotenen Fangnetzen und Leimruten betrieben. Diese beiden Vogelwilderer hatten wir schon seit Jahren auf unserer «Top Wanted List».
Diesen Herbst bauten wir deren Fangnetze und Leimruten nicht ab, sondern observierten den Fangplatz längere Zeit, bis die Wilderer mit nicht registrierten Motorrädern zur Kontrolle ihrer Fangnetze und elektronischen Vogelstimmen-Lockanlagen kamen.
Unsere Vogelschutzcamp-Aktiven überraschten die beiden Wilderer laut rufend beim Töten der in Netzen gefangenen Vögel. Erschreckt rannten die Wilderer zu ihren Motorrädern und rasten mit hoher Geschwindigkeit davon. Trotz fehlender Motorrad-Nummernschilder konnten die von uns informierten Wildhüter die Wilderer anhand der von uns gemachten Fotos identifizieren und auch schnell ausfindig machen.
Deren abendlicher Ausflug an ihren Vogelfangplatz endet mit Bussen von bis zu 7'000 Euro pro Person… und wurde damit für beide Wilderer ein Vogelfang-Ausflug, an den sie sich garantiert noch lange erinnern werden.
Ergebnisse des Zypern-Herbst-Vogelschutzcamps (03.09. – 02.10.2023)
Vogelwilderer
Mönchsgrasmückenweibchen gefangen an einer Leimrute © Komitee gegen den Vogelmord
Befreiung von Singvögeln aus illegalem Fangnetz © Komitee gegen den Vogelmord
Fitis gefangen an einer Leimrute © Komitee gegen den Vogelmord
1. Zypern-Report: Der noch immer massenhafte herbstliche Vogelmord verlagert sich zunehmend von der Vogelwilderei mit illegalen Fanggeräten auf illegale Vogeljagdaktivitäten
Während der ersten 10 Einsatztage des Zypern Herbst-Vogelschutzcamps 2023 des Komitees gegen den Vogelmord und unserer Stiftung wurden unsere stillen Befürchtungen für die Herbst-Vogelzugzeit leider wahr. Illegal agierende Vogelwilderer und Vogeljäger auf Zypern kompensieren den stark reduzierten Vogelfang im Frühjahr jetzt während des Herbst-Vogelzugs mit massiven Vogelmord-Aktivitäten.
Erfreulich allerdings ist die Tatsache, dass unter den von uns bereits erwischten und angezeigten Wilderern auch ein Vogelwilderer war, den wir seit 2015 vergeblich versucht haben, inflagranti zu erwischen. Dies, obwohl unsere Vogelschützerinnen und Vogelschützer an dessen verbotenem Fangplatz im Verlauf der zurückliegenden acht Jahre hunderte von illegalen Leimruten abgebaut und vernichtet hatten. Diesen Wilderer können wir zunächst von unserer «wanted»-Liste streichen, werden aber seinen Fangplatz weiter überwachen!
Unter den bereits erwischten Vogelwilderen war auch ein Wilderer, den wir in den letzten zehn Jahren bereits viermal erwischt und angezeigt hatten und der jedes Mal mit Strafen zwischen 200 bis 400 Euro davonkam. So wird der auch aktuell nur eine neue Strafe über 200 Euro wegen des Besitzes von verbotenen Leimruten bekommen.
Der Rückgang des illegalen Vogelfangs wird, so scheint es aktuell, durch zunehmende illegale Jagdaktivitäten kompensiert. Vogeljäger fühlen sich vor unseren Aktivitäten und Zugriffen sehr viel sicherer, sind die Gewehre doch schnell versteckt oder eingepackt und der Jagdplatz mittels in der Nähe geparktem SUV im Schnellgang verlassen!
Wie unsere Vogelschützerinnen und Vogelschützer trotzdem erfolgreich gegen illegal agierende Vogeljäger vorgehen, werden wir im 2. Zypern-Vogelschutzcamp-Report berichten.
Erste Ergebnisse des Zypern-Herbst-Vogelschutzcamps (03.09. - 13.09.2023)
Vogelwilderer
Fitis, Waldlaubsänger und Mönchsgrasmücke gefangen an Leimruten © Komitee gegen den Vogelmord
Konfisziertes Gewehr und elektronische Vogelstimmen-Lockanlage © Komitee gegen den Vogelmord
Flächenbrand auf einem Hügel in der Nähe des Geloi-Feuchtgebiets © M. Zafarana
Viele Vogelarten befinden sich schon seit Wochen und in grossen Scharen auf ihrer Reise in die Winterquartiere. Diese können je nach Art weit ab vom Brutgebiet liegen. So beispielsweise die Blauracke, die in Osteuropa noch in grösseren Vorkommen brütet und weit südlich des Äquators in Afrika überwintert. Aktuell kann man vereinzelt Durchzügler in der Schweiz dieser wunderschönen Vögel beobachten. Unser Geloi-Feuchtgebiet in Sizilien ist Brut- und Durchzugsgebiet zugleich. Hier können die Vögel rasten und sich für die Mittelmeerüberquerung stärken.
Doch heisse Temperaturen, Trockenheit und kräftige Winde, sowie rücksichtslose Brandstifter verursachen weiterhin Gefahren für die mehr und mehr eintrudelnden Zugvögel. Daher sind wir weiterhin rund um die Uhr in Lösch-Einsätzen.
Die Flächenbrände in der Nähe unseres Schutzgebietes beschäftigen uns schon den ganzen Sommer und am 27. August haben die Flammen leider auch unser Geloi-Feuchtgebiet erreicht.
Das Bild von Tausenden Grillen, Schmetterlingen und etlichen Kleinnagern, die vor den Flammen flohen, war sehr besorgniserregend. Ohne diese wichtigen Nahrungsressourcen schaffen unsere Zugvögel den Nonstop-Flug über das Mittelmeer nur schwerlich. Doch wieder einmal konnten unsere tapferen Vogelschützer mit eigenem Equipment und auch der Hilfe der örtlichen Feuerwehr die Flammen löschen, bevor sie das grüne Herz in der Kernzone des Geloi-Feuchtgebiets erreichen konnten.
Zwei Tage später, am 29. August, kam es auf einem Hügel in der Nähe des Schutzgebietes zu einem weiteren grossen und sehr gefährlichen Brand. Auch hier wurden die Flammen nach einem harten Einsatztag gelöscht und unsere Bird Guards konnten sogar den Brandstifter identifizieren, dem nun zwei bis sechs Jahre Gefängnis drohen.
Das Gebiet wird noch bis Ende September rund um die Uhr von unserem Team ehrenamtlicher Brandschützer und Brandschützerinnen überwacht.
Das verbrannte Land in der Ebene von Gela, ausserhalb unseres Geloi-Schutzgebietes, ist ein nachdenklich stimmendes Bild. Hoffnung macht der positive Kontrast der verschiedenen Grün- und Wasserflächen im Geloi-Feuchtgebiet, die seit dem Jahr 2017 dank gut geplanter Massnahmen entstanden sind und sogar in den trockneren Sommermonaten für viele Vögel und andere Tierarten ein Refugium darstellen. Doch erhalten werden kann diese Wildtieroase nur durch stetige Präsenz und Spendenhilfe, Schutz und Aufwertung kosten viel Geld.
Um die kräftezehrende Arbeit unserer Bird Guards zu erleichtern, bauen wir gerade ein altes verfallenes Haus im Schutzgebiet als Rückzugsort wieder auf. Die Arbeiten am «Casa Geloi» schreiten gut voran: die Raumaufteilung für Mensch und Tier ist fast abgeschlossen. Wir wären nicht die Stiftung Pro Artenvielfalt, hätten wir nicht etliche Brutkammern in die Gebäudefassade eingeplant.
Weiter ist das «Casa Geloi» strategisch gut gelegen, um das Gebiet noch besser zu überwachen, Erholung für unsere Bird Guards anzubieten und in naher Zukunft dann auch naturliebende Menschen und Projektunterstützer zu beherbergen.
Bird Guard löscht Brand © M. Zafarana
Adulte Blauracke mit Jungvogel im Geloi-Feuchtgebiet © D. Pepi
Aufbau Wildkamera nahe Habichtsadler-Horst © A. Scuderi
Fünf lange Monate operativer Habichtsadler-Schutzcamp-Arbeit im Bergland Siziliens brachten bemerkenswerte und aussergewöhnliche Ergebnisse!
Mit unserer Projekt-Förderzusage in Höhe von 3'000 Franken konnten schon im Januar 2023 die umfangreichen organisatorischen Vorbereitungen für das diesjährige Habichtsadler-Schutzcamp auf Sizilien beginnen, das dann im März mit der operativen Einsatzarbeit in den Bergregionen Siziliens auf Touren kam.
Es wurden in die Adler-Horstbewachung und in die mehr als 250 Kontrollfahrten zu entlegenen Horst-Standorten weitere Brutplätze des vom Aussterben bedrohten Lannerfalken einbezogen. Dies bedeutete für die insgesamt 25 ehrenamtlich arbeitenden Adlerschützerinnen und Adlerschützer eine Menge zusätzlicher zeitraubender Einsatzzeit. Lannerfalken reagieren schon auf leichte Störungen in der näheren Horst-Umgebung mit dem Abbruch des Brutgeschäfts. Leider waren in der Vergangenheit Profi- und Amateur-Vogelfotografen mit ihrem Drang zu perfekten Greifvogelfotos immer wieder Ursache solcher die Existenz dieser wunderschönen Falkenart bedrohenden Brutverluste.
Insgesamt 65 Adlerhorste wurden überwacht, an 52 Habichtsadler-Horsten konnten Brutaktivitäten beobachtet werden. Aus 33 Adlerhorsten flogen insgesamt 53 Jungadler erfolgreich aus. Das war das beste Jungadler-Ergebnis seit Beginn der Habichtsadler-Schutzcamparbeit auf Sizilien im Jahr 2012!
Zu der Habichtsadler- und Lannerfalken-Horstplatzüberwachung gesellte sich völlig unerwartet die Meldung eines Schmutzgeier-Horstplatzes mit einem einzelnen Geier. Nach Observierung der Horst-Umgebung am folgenden Tag wurde ein tödlich verunglückter Altvogel gefunden. Die Geier-Brut zu retten, war für sechs unserer ehrenamtlichen Adlerschützer eine Herzensangelegenheit. Die legten über viele Wochen täglich Geier-gerechte Nahrung in Nähe des Horstplatzes aus, die der überlebende Altvogel auch regelmässig holte. Und der Erfolg belohnte die «Geierschützer», konnte doch am 27. Juli 2023 ein Jung-Geier ausserhalb des Horstes beobachtet werden. Dieser Bruterfolg ist nicht hoch genug einzuschätzen, da in Italien insgesamt nur noch 7-8 Schmutzgeier-Brutpaare existieren!
Junge Lannerfalken in Horstnähe © S. Cacopardi
Schmutzgeier beobachtet Futterplatz © M. Coco
Weissstorch auf seiner Nestplattform im Abendlicht © D. Pepi
Nun haben wir August und in unserem gut 180 ha grossen Geloi-Feuchtgebiet herrschen gegenwärtig für sizilianische Verhältnisse etwas erträglichere Temperaturen von 30° C. All unsere Brandschutzvorkehrungen haben gegriffen und bedrohliche Flammen konnten rechtzeitig gelöscht werden. Nebst den heissen Temperaturen sind andauernde Trockenheit in Kombination mit kräftig heissen Winden und rücksichtslosen Brandstiftern weiterhin eine grosse Gefahr für die nun heranwachsenden und noch unerfahrenen Jungvögel, die in unserem Schutzgebiet ihre Wohnstube gefunden haben. Jederzeit können neue Brandherde entstehen, darum wird das Gebiet noch bis Ende September rund um die Uhr von unserem mit moderner Löschtechnik ausgerüstetem Team ehrenamtlicher Brandschützer überwacht.
Nur so ist es möglich, dass in Not geratene Wildtiere rechtzeitig von unseren Bird Guards entdeckt werden. Ende Juli erreichten die Flammen von den unwegsamen Berghängen kommend die «Piana di Gela», in der auch unser Geloi-Gebiet liegt und die Weissstörche brüten und ihre Jungen grossziehen. Ein noch nicht ganz flugfähiger Jungstorch hatte dermassen Angst vor den herannahenden lodernden Flammen, dass er kurzerhand aus seinem Nest sprang, was ihn in eine noch misslichere Lage brachte. Sofort wurde der junge Bruchpilot von unserem Bird Guard Maya geborgen, sein Gesundheitszustand kontrolliert und zwischenzeitlich ist der junge Weissstorch wieder auf den Beinen und unternimmt seine ersten Flugversuche. Seit Juni konnten dank Spendenhilfe viele weitere Wildtiere gerettet und Brände mit schrecklichen Folgen für Flora und Fauna im Geloi-Schutzgebiet verhindert werden. Die umliegende durch Feuer in Mitleidenschaft geratene Landschaft wird das von uns beschützte Feuchtgebiet mit all seiner Vitalität zu einem waren Rastplatz-Magneten für etliche Zugvogelarten machen, die teilweise nun schon ihre Reise gen Süden in die Winterquartiere begonnen haben und vor der anstrengenden Mittelmeerüberquerung in Geloi Stärkung finden werden.
Brandherde von den Berghängen bis in die Flachebene © M. Zafarana
Jungstorch wird geborgen, der wegen der Flammen vor Angst aus seinem Nest gefallen ist © C.E.A. Niscemi
Verkohlte Schwungfeder eines Seglers aus Basel © S. Volpi
Seit die Mauersegler anfangs Mai in die Schweiz zurückgekehrt sind, um sich zu verpaaren und zu brüten, freuen wir uns, sie bei ihrer Flugakrobatik hoch über den Dächern und in Häuserschluchten beobachten zu können. Doch die Hitze in diesen Tagen macht ihnen sehr zu schaffen. Durch die zunehmende Flächenversiegelung und dem Verlust angestammter Brutplätze neigen die Segler in ihrer Not dazu, ungeeignete, sich stark erhitzende Brutplätze zu wählen.
Als Gebäudebrüter nisten Mauersegler in den Ritzen und Spalten von Gebäuden, oft unter den Dächern. Wegen ihrer evolutiv verkürzten Beine können sie praktisch nicht vom Boden abheben und brauchen daher mindestens vier bis sechs Meter Höhe für den sicheren Abflug aus ihrer Bruthöhle.
In der Hitze dieser Tage werden die Temperaturen in ihren Brutkammern unter den Dächern dermassen steigen, dass die Mauersegler sich ihr Gefieder an den stark erhitzenden Dächern verkohlen können oder junge Alpen- und Mauerseglerküken, die ihre Schwungfedern noch nicht fertig ausgebildet haben, flugunfähig aus dem Nest springen und dann am Boden verenden oder von einer Katze gefressen werden.
In der von uns geförderten Segler-Rettungsstation in Rümlang/ZH kümmern sich zurzeit die Stationsleiterin Silvia Volpi und ihr Team um zahlreiche Segler-Pfleglinge.
Es ist dieser Tage wichtig, dass wir Menschen mit offenen Augen durch die Städte und Wohnsiedlungen gehen und etwas weniger in unsere Smartphones starren. Jeder rechtzeitig gefundenen und in fachkundige Hände übergebene Mauer- oder Alpensegler hat dann gute Überlebenschancen.
Verletzte Vögel werden umgehend untersucht und werden tiermedizinisch versorgt. Verwaiste Jungsegler sind oft völlig dehydriert und erhalten mit Vitaminen angereichertes Wasser, bevor sie gefüttert werden können. Haben die angehenden Flugakrobaten die erste Phase der Intensivpflege überstanden, werden sie vier bis fünf mal am Tag mit je 10 bis 20 Portionen Grillen gefüttert; im Durchschnitt wird somit jeder Segler-Patient täglich mit ca. 100 Grillen einzeln aufgepäppelt.
Das Engagement und die Anstrengung des Rettungsteams in der Station in Rümlang/ZH ist bemerkenswert und alles in der Rettungsstation ist auf die Bedürfnisse der Segler-Patienten abgestimmt.
Stationsleiterin Volpi rechnet mit Ausgaben von weit über 50'000 Franken in diesem Jahr. Jede Spende hilft ihr bei der professionellen Rettung dieser faszinierenden Flugakrobaten.
Es kann aber auch verhindert werden, dass jedes Jahr mehr hilfebedürftige Segler in die Rettungsstationen eingeliefert werden müssen. Dazu muss bei der Planung von Neubauten und der Renovierung von Altbauten auf die Bedürfnisse dieser gebäudebewohnenden Vogelarten eingegangen werden, indem man geeignete Nistkästen mit einplant und aufhört die Lebensräume weiter zu entwerten und zu zerstören. Denn auch das Nahrungsangebot ist rapide eingebrochen, Segler ernähren sich ausschliesslich von Fluginsekten. Diese gibt es in unseren betonierten Städten und in der mit Ackergiften totgespritzten Kulturlandschaft kaum noch in ausreichender Zahl, um alle hungrigen Schnäbel zu stopfen.
WICHTIG: Personen, die einen hilfsbedürftigen Segler auf dem Boden auffinden, sollten den Vogel in eine mit Haushaltspapier ausgelegte Schachtel mit kleinen Luftlöchern legen und ihn so schnell wie möglich in eine Rettungsstation bringen. Sie können die Vögel problemlos anfassen, aber versuchen Sie keinesfalls einen Mauer- oder Alpensegler selbst zu pflegen. Diese Vögel sind hochspezialisiert und anspruchsvoll und dürfen nur von ausgewiesenen Fachpersonen behandelt werden.
Wenn auch Sie eine Seglerretterin oder ein Seglerretter sein möchten, können Sie Silvia Volpi und ihr Rettungsteam in Rümlang/ZH mit einer Spende unterstützen. Jeder Betrag rettet Seglerleben!
Junger Alpensegler wird für seine Fütterung vorbereitet © SPA_CH
Segler-Pfleglinge in der Rettungsstation in Rümlang/ZH © SPA_CH
Ehrenamtlicher hält Ausschau nach Fischadlern ©Nos Oiseaux / SPA_CH
Es ist 5 Uhr morgens in der Schweiz; wo ist der Fischadler?
Am 25. Juni wachten 59 begeisterte Freiwillige schon lange vor Sonnenaufgang auf, um am zweiten «Matinée-Balbuzard» des Jahres teilzunehmen, bereits am 4. Juni fand der erste Fischadler-Morgen statt. Die gleichzeitige Überwachung an 31 Orten in der Schweiz (vor allem im Drei-Seen-Gebiet, aber auch lokal im Aare- und Doubsbecken) ermöglichte die Sichtung von mindestens 3 Fischadlern.
Um 1914 wurde die letzte erfolgreiche Brut von Fischadlern in der Schweiz nachgewiesen. Seitdem gilt er durch starke Bejagung und Eiersammlung als ausgerottet.
Dieser durch Unwissen und Aberglaube begangene fatale Fehler soll nun wieder korrigiert werden.
Zwischen 2015 und 2020 wurden dazu 62 Fischadler (33 Männchen und 29 Weibchen) von der «Projektgruppe Fischadler» vom Westschweizer Vogelschutzverein «Nos Oiseaux» und unserer finanziellen und ehrenamtlichen Unterstützung im Rahmen der Wiederansiedlung in der Schweiz erfolgreich in der Drei-Seen-Region artgerecht und ohne Kontakt zu Menschen aufgezogen und ausgewildert.
Als Zugvogel, der vor allem im tropischen Westafrika überwintert, verbringen Fischadler die ersten zwei bis drei Jahre ihres Lebens in ihrem Überwinterungsgebiet. Nur etwa 20% überleben diese heikle Zeit, bevor sie erstmals nach Europa zurückkehren, auch illegale Abschüsse während des Vogelzugs in beispielsweise Malta oder dem Libanon passieren noch immer und es muss noch viel Aufklärungsarbeit in diesen Regionen geleistet werden.
Überleben die Fischadler ihre aufregende Reise zwischen den Kontinenten, kehren vor allem die Männchen traditionell in die Region zurück, in der sie zum ersten Mal flügge geworden sind und bilden dort ihr Sommerrevier, also ihr Brutgebiet. Die Weibchen, die für die genetische Streuung verantwortlich sind, schliessen sich in der Regel anderen Brutpopulationen an, die mehrere hundert Kilometer entfernt sein können. Das bedeutet bei der flächenmässig kleinen Schweiz, dass ein erfolgreiches Brutgeschäft dann auch schnell mal in einem anderen Land abgeschlossen wird. So haben «Schweizer Fischadler» nun schon erfolgreich im benachbarten Ausland gebrütet.
Dies ist erfreulich, jedoch ohne erfolgreiche Brut hierzulande, gilt der Fischadler auch nicht als in der Schweiz wiederangesiedelt – noch nicht – und ein enges Monitoring während der Sommermonate ist wichtig. Dadurch können möglichst viele Erkenntnisse gewonnen werden, um beispielsweise weitere Nistplattformen an geeigneten Standorten zu errichten, an denen Fischadler gesichtet wurden.
Mehrmals im Sommer ruft die Projektleiterin Wendy Strahm die Fischadler-begeisterte Bevölkerung dazu auf, sich am frühen Morgen an vorher definierten Standorten in Position zu bringen und nach Fischadlern Ausschau zu halten und deren Verhalten zu beobachten und alles genaustens zu notieren und zu dokumentieren.
Dank des Miteinbezugs der Bevölkerung erfreut sich das Projekt zunehmender Beliebtheit und die Menschen lernen viel über die Bedürfnisse und Lebensraumansprüche dieses eindrücklichen Adlers, der in keiner Weise eine Bedrohung oder eine Nahrungskonkurrenz darstellt. Im Gegenteil, tauchen Fischadler in der Nähe eines Gewässers auf, ist das meist ein Indikator für einen intakten Lebensraum und ein vitales Gewässer mit gesundem Fischbestand.
Durch die Mithilfe aus der Bevölkerung wurde die Rückkehr von sieben in Bellechasse freigelassenen Männchen in der Schweiz bestätigt: Fusée (PR9), geboren 2016; Taurus (PS7) und Flamme (KF6), geboren 2017; Arthur (F12), geboren 2018, Radar (F16), geboren 2019, sowie Olympe (F28) und Racine (F29), geboren 2020. Drei Weibchen wurden in anderen Ländern wiedergesehen: Mouche (PR4), geboren 2016, brütet in Frankreich im Département Moselle und Plume (F02), geboren 2018, hat in Deutschland/Bayern gebrütet, wo auch Rafale (F14), geboren 2019, ein Revier besetzt hat.
Da der Fischadler recht gross (Flügelspannweite bis zu 170 cm) ist, könnte man meinen, dass er relativ leicht zu orten ist. Dies ist zwar bei Durchzüglern der Fall, die über offene Landschaften fliegen, aber auch dann ist er manchmal mit einer jungen Mittelmeermöwe zu verwechseln. Ein Fischadler ist schwieriger zu entdecken, als man denkt. Gerne sitzt er auch im dichten Geäst und nicht immer hoch oben und exponiert auf einer Baumkrone.
Die Projektverantwortlichen haben sich bewusst entschieden den Vögeln keine Sender anzuhängen und sie über kostspielige GPS-Systeme zu verfolgen, sondern setzen auf die Beobachtungen der engagierten Bevölkerung. Doch auch dazu müssen Feldstecher, Fernrohre, Fotofallen und auch professionelle Baumkletterer finanziert werden.
Morgenstimmung an einem Observationspunkt unweit des Bielersees ©Nos Oiseaux / SPA_CH
Fischadler im Flug ©Nos Oiseaux / SPA_CH
Grosse Vogelwilderer schrecken bei ihrem blutigen Vogelmord-Geschäft nicht vor Gewalt gegen unsere Vogelschützerinnen und Vogelschützer zurück. Demolierte Fahrzeuge, gestohlene Ausrüstungsgegenstände und lautstarke Beschimpfungen und Gewaltdrohungen sind da noch die harmloseren Erfahrungen ... zum Projekt
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