Wildtierschutz-Projekt: Steinkauz-Förderungsprogramm: Zucht, Auswilderung und Habitatsaufwertung Kanton Bern, Walkringen |
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Bereits im antiken Griechenland wurde der Steinkauz als Vogel der Weisheit verehrt. Er galt als Sinnbild der Göttin Athene, der Göttin der Weisheit, und trägt deren Namen auch in seiner wissenschaftlichen Bezeichnung Athene noctua.
Weniger Weise war es aus heutiger Sicht, dass man wegen einer behaupteten Übersättigung des Obstmarktes und zur Alkoholprävention Hochstammbäume im grossen Stile aus der Schweizer Kulturlandschaft entfernt hat, über 11 Millionen Bäume sollen zwischen 1950 und 1975 gefällt und sogar gesprengt worden sein. Strukturreiche und extensiv genutzte Streuobstwiesen mit hochstämmig wachsenden Obstsorten bildeten bis dahin den idealen Steinkauz-Lebensraum.
Steinkauz in Kopfweiden-Versteck © S. Wolf
Jung-Steinkauz beobachtet seine Umgebung © Pröhl Fokus-Natur
Man muss sich nicht wundern, dass es nach dieser Aktion mit dem Bestand dieser kleinen Eule steil bergab ging. Der Steinkauz (Athene noctua) belegt derzeit den Rang «stark gefährdet» in der Roten Liste der in der Schweiz brütenden Vögel und gilt als Prioritätsart für Artenförderung (Stand 2025). Steinkäuze sind Kulturfolger und besiedeln strukturreiche Wiesen- und Weidelandschaften, naturnahe Hochstammobstgärten und extensiv bewirtschaftete Kulturlandschaften, er brütet in Höhlen knorriger Bäume und in vom Zerfall gezeichneten Gebäudestrukturen, nimmt aber auch künstliche Brutröhren in geeigneter Umgebung an.
Gut getarnt: Steinkauz vor seiner Baumhöhle © N. Friedrich
In der Schweiz, so wie generell in Mitteleuropa, leiden die Bestände dieser niedlichen Eulenart unter der Verschlechterung und dem Verlust der Lebensräume/Brutplätze sowie der Abnahme der Nahrungsressourcen, wie beispielsweise Würmer, Insekten, Wühl- und Langschwanzmäuse. Dieser fatalen Entwicklung zu einer in vielerlei Sicht verarmten Kulturlandschaft soll unser gemeinsames Steinkauz-Projekt entgegenwirken.
Kopfweiden im Frühjahr © S. Wolf
Unser oberstes Ziel ist eine Wiederherstellung geeigneter Lebensräume, um so eine Bestandsverbesserung der Steinkäuze in der Schweiz erreichen zu können.
Dazu sondieren wir fortlaufend geeignete Förderflächen und gehen entsprechende Kooperationen ein. Weiter unterstützen wir ein Zuchtprogramm für Steinkäuze welches von dem seit Kindesjahren passionierten Greifen- und Eulenschützer Herrn Mathias Hubacher initiiert wurde.
Steinkauz auf Baum in stiftungseigener Fläche © N. Friedrich
Steinkauz im Unterwuchs einer obstbaumbestandenen Stiftungsfläche © M. Zafarana
Dank dem Engagement von Mathias Hubacher, Gründer vom Greifenhof und Betriebsleiter der Zucht- und Pflegestation für Eulen und Greife, besteht seit dem Jahr 2024 eine Kooperation mit dem Ziel, dem Steinkauz-Bestand in der Schweiz etwas unter die Flügel zu greifen.
Steinkauz im Obstbaum © N. Friedrich
Die Zucht von Steinkäuzen ist sehr schwierig und anspruchsvoll. Es müssen harmonierende Zuchtpaare zusammengestellt werden. Darum sollen gleichzeitig potenzielle Habitate aufgewertet werden, um auch die gänzlich natürliche Ausbreitung dieses kleinen Kauzes zu fördern und um unsere heimische Landschaft attraktiver für die wenigen umherstreifenden Steinkäuze zu machen. Im unmittelbar benachbarten Frankreich und Deutschland ist die Situation etwas weniger kritisch, dort lässt man dem Steinkauz und seiner Streuobstwiesen-Lebensgemeinschaft, die aus einer Vielzahl an Arten besteht, noch etwas mehr Raum zum Überleben und es ist gut möglich, dass Individuen aus diesen Populationen ein Brutrevier in der Schweiz erschliessen, wenn denn der entsprechende Lebensraum angeboten wird.
Mathias montiert eine Steinkauzröhre © Greifenhof
Vorbereitete Brutröhre © N. Friedrich
Für eine erfolgreiche Aufwertung von Steinkauzhabitaten engagieren wir uns, indem wir die Pflanzung von Obstbäumen, der Pflege eines geeigneten Unterwuchses, den Bau und die Anbringung von mardersicheren Nistkästen (Brutröhren), das Bereitstellen von Verstecken am Boden für Jungvögel vor gefrässigen Hauskatzen und die Schaffung von Tageseinständen wie Büsche, Holzbeigen, Steinhaufen, kleine künstliche Unterschlupfe und die Sensibilisierung der Bevölkerung angehen.
Beispiel eines geeigneten Steinkauz-Lebensraums © N. Friedrich
Wenn Sie Hinweise auf geeignete Flächen haben, die wir durch Baumpflanzung/-pflege, Anbringen von Nistkästen, Anlegen von geeigneten Kleinstrukturen aufwerten können, freuen wir uns, wenn Sie uns kontaktieren. Sehr gerne kooperieren wir auch mit naturverbundenen Landwirtinnen und Landwirten. Hinweise und Anfragen nehmen wir gerne unter contact@stiftung-pro-artenvielfalt.ch entgegen. Flächenkauf und Pacht sind ebenfalls willkommene Optionen.
Kopfweidenlandschaft bei Thüle/DE © SPA
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