Wildtierschutz-Projekt: Alpen & Mauersegler-Rettungsstation Rümlang im Zürcher Unterland |
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Mauersegler, mit den Kolibris verwandt, haben sich wie kaum eine andere Vogelart perfekt an ein Leben in der Luft angepasst. Sie sind Luftakrobaten, die in dahinstürmendem Flug Insekten in der Luft erhaschen, sich in luftigen Höhen paaren, dort ihre Körperpflege betreiben, im Flug auch kleinste Federn und Hälmchen für ihr Speichelnest fangen und sogar im Fliegen schlafen. Segler sind wahre Meister der Lüfte und schaffen so jährlich eine Flugleistung von bis zu 180’000 km Strecke! Im späten Frühjahr kehren sie aus ihren afrikanischen Winterquartieren über den Steppen und Savannen Afrikas zu uns in die Schweiz zurück.
Mauersegler am Sommerhimmel © K. Roggel
Ein Mauersegler-Portrait am Himmel © K. Roggel
Alpen- und Mauersegler sind im Laufe der Zeit zu Stadtvögeln geworden, die unsere Gebäudestrukturen als Ersatzfelsen zum Nisten und Brüten nutzen müssen, über den Dächern unserer Städte und Ortschaften wegen der hier wärmeren Temperaturen bis spät in den Abend ihre Nahrungsinsekten jagen und oftmals unbekümmert durch die Häuser- und Strassenschluchten sausen und mit ihren «sriii sriii-Rufen» das Sommergefühl mitbringen.
Nur zur Brutzeit und Jungenaufzuchtzeit von Mai bis Juli respektive bis August haben Mauer- und Alpensegler festen Boden unter den kurzen, krallenbewehrten Füssen – und auch das nur in luftiger Höhe in Nischen und Höhlungen in Mauerwänden, unter Dächern, auf Dachsparren und hinter Regenrinnen. Doch die fortschreitenden Gebäude-Sanierungen und Dachumbauten des alten Gebäudebestands vernichten zunehmend die von Seglern über viele Jahre und Seglergenerationen hinweg genutzten Nist- und Bruthöhlen und machen es den Seglern immer schwerer, geeignete Ersatz-Nisthöhlen zu finden. Auch die Nistplatzsuche fällt ihnen schwer, da sie genetisch programmiert über Jahrzehnte und Seglergenerationen hinweg immer die gleichen Nistplätze und Nisthöhlen nutzen. Dazu kommt ihr artspezifischer Drang, in Kolonien brüten zu wollen.
Mauersegler an Hauswand © Leo/fokus-natur
Gebäudesanierungen: ein Hauptfaktor für den Verlust von Mauersegler-Nistplätzen © SPA
Allzu oft werden trotz strengem gesetzlichen Schutz Segler-Nester, aber auch Eier und Jungvögel durch Baumassnahmen während der Brutzeit vernichtet. Der städtebauliche Trend zum Verbauen von Glas und verspiegelten Scheiben und zahllose Antennen, Leitungsdrähte und Stahlseilkabel der riesigen Baukräne in den Stadtzentren unserer Ballungsräume bergen zusätzliche Gefahren für die Meister der Lüfte. Durch Aufprall oder Kollision erleiden sie schwere Verletzungen, die jährlich zehntausenden Seglern ihr zum Fliegen geschaffenes Seglerleben kosten.
Diese hochspezialisierten Seglervögel, die massiv unter den Gebäudebestand-Modernisierungsmassnahmen in unseren Städten und Ortschaften leiden und die praktisch keine Chance auf Ersatznistplätze im modernen Haus- und Siedlungsbau haben, sind zum mittel- und langfristigen Überleben auf das verstärkte Engagement von Naturschützern und Artenschutzorganisationen wie unsere Stiftung angewiesen. Nur mit der konkreten Schaffung von neuen geeigneten Ersatz-Nistplätzen und Bruthöhlen und der seglerfreundlichen Umwidmung von aus der Nutzung genommenen Gebäuden werden wir den hochspezialisierten Seglern ein regionales Überleben sichern können. Hoffnung machen auch neuste Erkenntnisse und Eingeständnisse, dass Gebäudesanierungen meist nachhaltiger sind als Abriss und Neubau, zumal auch viele Rohstoffe knapper und teurer werden.
Artenschutzturm für Mauersegler in Frenkendorf © SPA_CH
Kaum andere Natur- und Artenschutzorganisationen investieren seit vielen Jahren derart konsequent Spendengeld in seglergeeignete Gebäudebaumassnahmen wie unsere Artenschutztürme und in die Finanzierung der Mauersegler- und Alpenseglerklinik in Rümlang im Kanton Zürich wie unsere Stiftung. Nistplatzsuchende Segler finden unsere Spezial-Nistkästen an öffentlichen Gebäuden, Wohnhäusern und unseren bewährten Artenschutztürmen. Und wir suchen anhaltend weitere Gebäude zur Anbringung von Segler-Nistkästen!
Verletzten und hilflos aufgefundenen Alpen- oder Mauerseglern ein artgerechtes Leben in Freiheit zu ermöglichen, hat sich die Mauerseglerklinik in Rümlang unter der qualifizierten Leitung der schweizweit bekannten Seglerretterin Silvia Volpi verschrieben. Sie ist die Seglerexpertin in der Schweiz und geniesst höchste Reputation bis über die Landesgrenzen hinaus. Seit dem Jahr 1999 konnten in ihrer Seglerklinik bis heute (Stand Januar 2024) 6'366 Seglerpfleglinge wieder gesund in die Luftfreiheit entlassen werden - stolze 90% aller verletzt eingelieferte 7'064 Alpen- und Mauerseglerpatienten. Dieser Erfolg ist ein immer wichtiger werdender Beitrag zum Erhalt dieser zwei faszinierenden Seglerarten.
Spannendes über diese himmelstürmenden «Meisterflieger» lesen Sie hier.
Bandagierter Alpenseglerpatient © Silvia Volpi
Segler mit beidseitigem Beinbruch © P. Hartmann
Verkohlte Schwungfedern durch Hitzesommer Mauersegler aus Basel © Silvia Volpi
Doch die zeit- und arbeitsintensive Pflege der Flugakrobaten ist mit ehrenamtlichem Engagement allein nicht zu schaffen. Deshalb unterstützen wir die einmalige Segler-Rettungsarbeit von Frau Sivia Volpi und ihren freiwilligen Helferinnen und Helfern in Rümlang seit vielen Jahren regelmässig mit namhaften Förderbeträgen. Dafür investieren wir jährlich bis zu 70'000 Franken!
Kaum ein Mensch kann sich die enorme zeitliche und arbeitsmässige Belastung für die artgerechte Pflege von Seglerpatienten vorstellen. Die müssen alle 2 Stunden von 7 Uhr morgens bis 22 Uhr abends mit Heimchen und Wachsmottenlarven gefüttert werden. Nicht im Futternapf, sondern mit dem Finger, der das Insektenfutter in Einzelportionen tief in den Seglerschlund führen muss! Segler schlucken die Nahrung erst, wenn das Insekt wie während ihres schnellen Flugs tief im Rachen landet.
Arbeitsintensiv - ohne Schnabelöffnen kein Futterschlucken © SPA
Zwei, die erschöpft schlafen © A. Stahl
Mauersegler-Küken wohlbehütet © SPA
Mauersegler - satt und müde © E. Brendel
Gesund gepflegter Mauersegler bei Freilassung © Klüver
Mauersegler - zum Himmelstürmen geschaffen © K. Roggel
Bitte helfen Sie uns mit Ihrer engagierten Spende, in Not geratenen Mauer- und Alpenseglern die fachlich bestmögliche Hilfe und Rettung zuteilwerden zu lassen und den wenigen auf Seglerpflege spezialisierten Menschen wenigstens die Sorgen für die Kosten des Segler-Spezialfutters, der tiermedizinischen Präparate, für Hygieneprodukte und eine minimale Entlohnung zu nehmen.
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Der Igel ist immer häufiger Gefahren ausgesetzt, die durch den Menschen verursacht werden. Strassen, Schottergärten und dichte Zäune machen ihm das Leben schwer. In Not geratene Igel werden in den von uns geförderten Rettungsstationen von tierlieben Menschen gepflegt und wieder gesund ausgewildert ... zum Projekt
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