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Die am Chalmberg (Kt. Aargau) noch relativ vielfältig strukturierte Kulturlandschaft mit ihrem hügeligen Terrain als Ausläufer des Juragebirges, ist geprägt von historischen Trockenmauern. Diese sind leider über die Jahrhunderte teilweise verfallen oder wurden aus Zeitmangel und Kostengründen nur oberflächlich saniert.
So wurden die den Amphibien und Reptilien Lebensraum bietenden Spalten und Hohlräume, die auch von wärmeliebenden Vogelarten wie dem Hausrotschwanz und Wiedehopf genutzt werden, mit Mörtel verschlossen.
Umgebung des Projektgebiets © SPA_CH / Pro Natura AG
Wir haben beschlossen in der Gemeinde Schinznach/Oberflachs zusammen mit der lokalen Sektion von Pro Natura und dem Wohlwollen einiger Grundeigentümer, die Instandsetzung von ökologisch wertvollen Naturstein-Trockenmauern voranzutreiben.
Geburtshelferkröte © Pröhl/fokus-natur
Zauneidechse © Leo/fokus-natur
Zwischen Steinen und in geeigneten Mauerfugen sucht auch gerne die in der Schweiz selten gewordene Geburtshelferkröte Unterschlupf. Nur die glockenklangähnlichen Rufe dieser bedrohten Krötenart während milder Frühjahrs- und Sommerabende verraten ihre heimliche Anwesenheit. Wegen ihres unverwechselbaren Rufes hat ihr der Volksmund den Namen «Glögglifrosch» gegeben.
Bei dieser Kröte ist das Kinderhüten Männersache, die Weibchen sind nach der Eiablage aus der Mutterpflicht entlassen. Das Glögglifrosch-Männchen transportiert die Eier-Fracht um die eigenen Beine gewickelt und hütet die sich in den Eiern entwickelnden Larven für ca. sechs Wochen, bis die reifen Eier an ein Gewässer getragen werden, in dem die Larven unmittelbar danach schlüpfen.
Restauration Trockenmauer am Chalmberg © SPA_CH / Pro Natura AG
Die Strukturen fachkräftig errichteter Trockenmauern bieten zahlreiche Fugen, Hohlräume und Versteckplätze, die geeignet sind, vielen Tieren idealen und sicheren Unterschlupf zu bieten. Von den aufwertenden Massnahmen können neben der Geburtshelferkröte auch Zaun- und Bergeidechse, Blindschleiche, eine Vielzahl von Käfern, Tag- und Nachtfaltern und auch Vogelarten wie Hausrotschwanz und Wiedehopf profitieren.
Zaunammer © Pröhl/fokus-natur
Bluthänfling © SPA_CH
Wiedehopf © C.E.A. Niscemi
Neben der Instandsetzung von Naturstein-Trockenmauern werden auch 6 m² grosse Steinlinsen bis zu 70 cm frostsicher tief in den Boden angelegt.
Die Zwischenräume zwischen den Steinen können auch als Unterschlupf und Versteck für die Schlingnatter dienen, die in der Roten Liste der Reptilien der Schweiz als «stark gefährdet» aufgelistet ist.
Schlingnatter © Pröhl/fokus-natur
Neu angelegte Steinlinse © SPA_CH / Pro Natura AG
Gut zu wissen: Die fachgerechte Sanierung oder der Neubau von einem Quadratmeter ökologisch wertvoller Trockenmauer kostet in der Schweiz 1’200 Franken. Die Neuanlage einer grossen und frostsicher tief angelegten Steinlinse kostet 2’500 Franken. Das ist gut investiertes Geld, könnten doch schon dieses Jahr eine Vielzahl heimischer Amphibien und auch Reptilien von den ersten neu geschaffenen Refugien profitieren.
Mit Ihrer Hilfe bewahren wir somit heimische Landschaft und ihre Bewohner: Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Schloss Kasteln und Trockenmauern © SPA_CH / Pro Natura AG
Information zum Bild in der Überschriftenleiste:
«Trockenmauer © SPA_CH / Pro Natura AG»
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